Nordlichter fotogrfieren - wie und wo geht das?

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Jeder Naturfotograf möchte einmal dieses Naturspektakel sehen und auf Bild bannen. Und wer es einmal gesehen hat, kann gar nicht genug davon bekommen. Wie kann man also erfolgreich auf die Jagd nach der Aurora Borealis gehen?

Das benötigt ihr:

  • Kamera
  • Stativ
  • Fernauslöser
  • Aurora Vorhersage App
  • Stirnlampe oder Taschenlampe
  • Warme Kleidung
  • Sitzgelegenheit
  • Warme Getränke


Wann ist die beste Zeit zum Fotografieren der Nordlichter? Generell in den Monaten, in denen die Nachtstunden die Tageslichtstunden überwiegen. Also zwischen Oktober und Anfang März. Aber auch in den Monaten davor und danach besteht die Möglichkeit, die tanzenden Lichter zu sichten. Das Zeitfenster ist dann nur wesentlich kürzer...

Um die Aurora Borealis auf Bild zu bannen, solltet Ihr als erstes Eure Kamera auch im Dunkeln bedienen können.

Dann geht es auf Location Suche. Euer Standpunkt für die Nacht sollte einen freien Blick nach Norden oder Nordwesten haben. Ein interessantes Objekt im Vordergrund (z. B. ein Boot oder Baum) sollte nicht zu hoch in den Himmel ragen. Der Standort sollte so wenig Lichtverschmutzung aufweisen wie möglich! Das bedeutet, die Nähe von großen Städten zu meiden. Wenn Ihr in Skandinavien unterwegs seid, dürfte das nicht so schwierig sein. Ab einer Stärke von 6 KP (die in Stufen 0-9KP vorhergesagt werden) können Nordlichter aber auch schon in Dänemark und an der Küste von Deutschland bis nach Hamburg zu sehen sein. So gab es in den Nächten vom 25. 10. auf den 26.10.2020 und vom 09. bis 11.12.2020 die Vorhersagen für die Stufen 6  bis 7  (siehe Bilder am Ende des Artikels). Leider war in diesen Nächten der Himmel komplett mit Wolken verhangen. Voraussetzung ist also, dass der Himmel nicht zu viele Wolken aufweist. Günstig wäre, dazu noch Neumond zu haben, denn bei Vollmond ist der Himmel so hell erleuchtet, dass die Polarlichter verblassen. Aber auch Bilder bei Vollmond können reizvoll sein ;-). Bei einer guten Vorhersage solltet Ihr Euch auf jeden Fall in die Nacht begeben!

Wer ein wenig recherchiert, wird feststellen, dass die meisten Nordlicht-Suchenden auf Island oder in der Nähe von Tromsö landen. Diese Entscheidung mag naheliegend erscheinen, da Island und der Norden Norwegens auch bei schwachen Aktivitäten noch im Gürtel der Aurora liegen. Das bedeutet, dass selbst bei Stufe 2 KP schon schöne Aufnahmen möglich sind. Warum wir dies dennoch nicht als die beste Wahl erachten, möchte ich hier kurz erklären. Wir waren zweimal im Winter auf Island und einmal im Herbst in Norwegen mit der Hoffnung, Polarlichter zu fotografieren. Leider wurden wir dreimal enttäuscht. Der Grund dafür ist, dass Island im Winter meist unter einer dicken Wolkenschicht verschwindet und auch an der Küste Norwegens das Wetter oft zu wünschen übriglässt. Mehr Erfolg hatten wir da in Schwedisch und Finnisch Lappland. Dort ist das Wetter in den Wintermonaten überwiegend stabil und die Schlechtwetterwolken bleiben an der Küste und den Bergen hängen. In der Nähe von Inari hatten wir fast jede Nacht Erfolg und so haben wir Finnland inzwischen viermal zum Fotografieren der Aurora aufgesucht und sind ausnahmslos immer mit schönen Fotos nach Hause zurück gekommen.

Es ist wichtig, eine Aurora Vorhersage-App auf dem Handy zu haben. Sie zeigt an, wann es sich lohnt nach Nordlichter Ausschau zu halten. Wer wissen möchte, welche App wir nutzen, kann uns gerne anschreiben.

So, nun wissen wir, wo und wann wir vor Ort sein müssen. Jetzt geht es an die Kamera.
Ein Stativ ist hier unumgänglich, denn wir benötigen Belichtungszeiten von mehreren Sekunden!

Daher kommen wir zu diesen wichtigen Kameraeinstellungen:

  • Kamera in den manuellen Modus stellen
  • Spiegelvorauslösung einschalten
  • den Bildstabilisator ausschalten
  • eine offene Blende wählen (1,4-3,2)
  • eine Zeit zwischen 10-25 Sek. wählen (ich fange meist mit 15 Sek. an)
  • das Objektiv auf "Unendlich" stellen (muss evtl. schon im Hellen oder mit der Taschenlampe erfolgen)
  • den Fernauslöser anschließen oder wahlweise den Selbstauslöser auf 10 Sek. Zeitverzögerung stellen


Nun heißt es buchstäblich warten und heißen Tee trinken. Es kann etwas dauern, bis Lichter zu sehen sind, daher ist eine Sitzgelegenheit, warme Kleidung und etwas Heißes zu Trinken empfehlenswert.

Wenn die Polarlichter zu sehen sind, dann lohnt es sich, mit der Belichtungszeit zu spielen. Da der Kamerasensor mehr "sieht" als unser Auge, solltet Ihr mit den Aufnahmen starten, auch wenn Eurer Meinung nach noch nicht viel zu sehen ist. Ihr werdet staunen, was die Kamera festhalten kann! Allerding solltet Ihr darauf achten, nicht länger als 30 Sekunden zu belichten, da die Sterne sonst nicht mehr als Punkte, sondern als Striche auf den Fotos zu sehen sind.

Dies war nun die Kurzanleitung... Wer mehr Informationen möchte oder noch Fragen hat, der kann mich gerne persönlich anschreiben.

Und so sehen die Vorhersagen aus...
Diese sind in der Regel sehr genau, da ein Sonnensturm meist 18 Stunden benötigt um auf die Erdatmosphäre zu treffen.