Wilde Orchideen finden 

Allgemeine Informationen
Generell gilt, dass die wilden Orchideen, die hier in Deutschland wachsen, alle mehrere Jahre benötigen, um das erste Mal zu blühen. Viele Arten haben extrem kleine Samen. Schon die Samen sind auf Pilzarten im Boden angewiesen, welche diese mit Nährstoffen versorgen. Einige Orchideenarten benötigen die Pilze nur für die Keimung, andere Arten ihr Leben lang und ohne die Pilze gibt es dann auch keine Orchideen. Orchideen-Wiesen werden jedoch immer seltener. Sogenannte Magerwiesen dürfen nicht von Menschen bewirtschaftet bzw. gedüngt werden.

Interessant ist auch die Blütenbiologie: einige Arten ahmen Insekten nach und die Begattung der vermeintlichen Insektenpartner führt zur Bestäubung der Orchideen.
Wenn Ihr heimische Orchideen findet, dann geht bitte sehr sorgfältig und vorsichtig vor, um die Population nicht zu gefährden!
Das Entnehmen der unter Naturschutz stehenden Blumen ist unter Strafe verboten!

Wie finde ich Magerwiesen?
Magerwiesen sind nährstoffarm und wachsen daher nicht sehr hoch. Sie sind meist sehr kurz bzw. niedrig, obwohl sie nicht bewirtschaftet oder gemäht werden. Auf ihnen wachsen kleinbleibende Kräuter und Gräser sowie Schlüsselblumen. Seht Ihr eine Wiese mit gelb leuchtenden Schlüsselblumen, dann lohnt sich oft ein genauerer Blick nach wilden Orchideen. Die größten Vorkommen finden Orchideenliebhaber auf kalkhaltigen Berg- und
Magerwiesen. Einige Arten sind nur in der Alpenregion anzutreffen, andere, wie z. B. das „Große Zweiblatt“ bundesweit.

Einige Arten vorgestellt
Knabenkräuter, Fliegenragwurz… sehen sehr unterschiedlich aus, aber lieben die gleichen Bedingungen.
Sie wachsen an warmen, sonnenbeschienenen Standorten – meist an Südhängen.
Knabenkräuter sind recht groß (20-30 cm) und fallen auf den sehr kurzen Magerwiesen auf. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Farbvarianten.
Wenn Ihr Knabenkräuter gefunden habt, dann schaut noch mal genauer hin.
Der Fliegen-Ragwurz ist viel kleiner und zierlicher (5-10 cm). Die Blüte sieht tatsächlich aus wie eine Fliege.
Die Frauenschuh-Orchidee mag kalkhaltige magere Böden. Aber anders als Knabenkraut und „Fliege“ mag sie es lieber kühl und schattig. Deswegen ist sie eher in lichten Wäldern an West- und Nordhängen zu finden. Eine schöne Population findet Ihr im Kreis Holzminden. Im Naturpark Solling-Vogler ist sogar ein Wanderweg zur Orchideen-Wiese ausgeschildert.

Was sollte auf der Suche nach Orchideen nicht fehlen?
1. festes Schuhwerk
2. Eine Kamera – vorzugsweise mit Makrofunktion
3. Konzentration und ein wachsames Auge

Eine tolle Webseite zur Bestimmung von Orchideen findet Ihr hier.
Unseren Kalender über wilde Orchideen in Deutschland gibt es hier zu kaufen.