Wie finde ich Pflanzen und Tiere in freier Wildbahn?

Überall sind sie zu sehen, die tollen Bilder von seltenen Tieren und Pflanzen. Ob auf Social Media-Plattformen, im Fernsehen oder in Magazinen. Natürlich möchte jeder Fotograf solche Fotos sein Eigen nennen. Aber wie kommt man zu solchen Aufnahmen?

Dein benötigtes Equipment:

  • eine Internetverbindung
  • Fernseher
  • Stift und Notizbuch
  • Fernglas
  • gute Wanderschuhe
  • eine gute Beobachtungsgabe
  • ein bisschen Mut
  • und deine Fotoausrüstung


Hier ein paar Tipps, wie ich zu meinen Motiven komme…
Bevor ein Foto entsteht, verbringe ich viel Zeit mit Recherchen im Internet. Meist habe ich schon eine Idee, welches Tier oder welche Pflanze ich gern ablichten möchte und suche gezielt Informationen über diese spezielle Art. Dazu gehört, so viel wie möglich über die Lebensweise und das Vorkommen herauszufinden. Dann hat der Fotograf schon mal eine Idee, wann und wo er nach seinem Motiv suchen muss.

Als nächstes suche ich gezielt nach Berichten oder Artikeln im Netz, die von dem Tier oder der Pflanze in meiner Region berichten. Also z. B. „Eulen Hildesheim“… Oft werden dann Zeitungsartikel und private Berichte angezeigt. Ein anderes Suchbeispiel wäre "Vogelschutzgebiet ... (Ort/Region)". Solche ausgezeichneten Vogelschutzgebiete sind
meist ein lohnenswertes Ausflugsziel.
Zu den nützlichen Webseiten zählen auch die der regionalen „NABU“ Kreisverbände oder „Naturgucker“, um dein Wunschtier bzw. Pflanze zu finden.

Es ist auch hilfreich, immer einen Stift und ein Notizbuch am Fernseher liegen zu haben. Ich mache mir beim Schauen von Natur- und Reise-Dokumentationen immer gern Notizen. Sei es für den nächsten Urlaub oder die nächste Fotosafari vor der Haustür.

Bei Spaziergängen ist es von Vorteil, ein Fernglas dabei zu haben. So findet ihr bestimmt auch mal ein Tier oder eine Pflanze, die ihr sonst übersehen hättet. Außerdem könnt ihr eure Augen nach Zeichen offen halten, die anzeigen, dass ein Tier in der Nähe ist, obwohl ihr es in diesem Moment wahrscheinlich gar nicht sehen könnt. So halte ich immer an Kirchtürmen oder Scheunen Ausschau nach Kotspuren, die an den Hauswänden oft deutlich zu sehen sind. Das könnte auf Eulen oder Turmfalken hindeuten. An Wald- und Feldrändern könntet ihr nach Erdhöhlen schauen, die je nach Größe auf Fuchs und/oder Dachs hinweisen können. Eine Magerwiese verrät euch, dass es lohnt, nach wilden Orchideen zu schauen. Euer Gehör kann euch zudem helfen, z. B. Vögel ausfindig zu machen. Denn meist hört man diese eher, als dass man sie sieht. Dazu ist es nützlich zu wissen, wie z.B. der Ruf des Eisvogels klingt. Dann ist es
einfacher, ihn auch zu erspähen.

Normalerweise sind Naturfotografen lieber für sich und allein in der Natur unterwegs und daher oft nicht besonders kommunikativ (ich schließe mich da ein). Aber um dein Wunschmotiv in den Kasten zu bekommen lohnt es sich, über den eigenen Schatten zu springen. Sprecht Spaziergänger an, die euch entgegen kommen, ob sie etwas Interessantes entdeckt haben. Freunde, die regelmäßig mit ihren Hunden Gassi gehen, sind auch oft eine zuverlässige Informationsquelle. Der lokale Förster, Jäger und auch Bauern wissen meist ganz genau, welche Tiere in ihren Revieren bzw. Äckern zu Hause sind. Fragt bei Campingplatzrezeptionen und Ferienhausvermietern nach. Sie wissen meist, was es in der Region zu sehen gibt. Seid nicht schüchtern!

So konnte ich im vergangenen Jahr 2020 unter anderem Uhus, Feuersalamander, wilde Orchideen, Fuchsbabies, Moschusochsen, Elche, See- und Fischadler, Haubentaucher, Mittelsäger, Gänsesäger, Eisvogel und viele andere schöne Motive festhalten und viele weitere Projekte stehen noch in meinem Notizbuch.